Rohre für Nah- und Fernwärme

Kommunale Wärmeplanung

Schafft die kommunale Wärmeplanung die klimafreundliche Wärmewende?

Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Deutschland ist der Ausbau der erneuerbaren Energien und damit die Energiewende ein unerlässlicher Schritt. So wurde die Energiewende bisher stark im Stromsektor vorangetrieben. Mit Blick auf den Endenergieverbrauch Deutschlands macht der Wärmesektor jedoch mehr als die Hälfte der verbrauchten Energie aus. Daher spielt für den Klimaschutz das kommunal betriebene Wärmenetz eine besondere Rolle.

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Kommunen sind verpflichtet, eine Wärmeplanung vorzulegen!
Die kommunale Wärmeplanung spielt eine tragende Rolle bei der Wärmewende in Deutschland. Sie ist seit dem 1. Januar 2024 gesetzlich verankert und bildet das Fundament für die klimaneutrale Wärmeversorgung vor Ort. Bis spätestens 2028 müssen alle deutschen Kommunen einen Wärmeplan vorlegen, über 10.700 Kommunen sind davon betroffen. Mit dem Gesetz für Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze gilt: Kommunen mit über 100.000 Einwohnern sind verpflichtet, den Wärmeplan bis zum 30. Juni 2026 einzureichen, alle weiteren Kommunen haben noch bis zum 30. Juni 2028 Zeit, den Plan fertigzustellen.

Mehr erneuerbare Energien im Wärmesektor

Auf dem Weg zu einem klimaneutralen Deutschland ist der Ausbau der erneuerbaren Energien und damit die Energiewende ein unerlässlicher Schritt. So wurde die Energiewende bisher überwiegend im Stromsektor vorangetrieben. Mit Blick auf den Endenergieverbrauch Deutschlands macht der Wärmesektor jedoch rund die Hälfte der verbrauchten Energie aus – 2023 waren es rund 50 %. Während der erneuerbare Anteil im Stromsektor zuletzt kontinuierlich anstieg, kam man im Wärmesektor lange Zeit nicht über rund 14 % Anteil an erneuerbaren Energien hinaus. Das ändert sich erst seit 2018 langsam unter anderem auch durch die Sektorenkopplung. Hierbei verschmelzen die Bereiche Strom, Wärme und Verkehr immer mehr in Bezug auf die genutzten Energieträger. Energieeffiziente Fernwärme- oder Nahwärmenetze als Bestandteil der kommunalen Energieversorgung rücken immer stärker in den Fokus der heimischen Städteplanung.


Wie funktioniert kommunale Wärmeplanung?

Die Energiewende im Wärmebereich erfordert den Einsatz großer Mengen nachhaltiger Energiequellen in Kommunen und geht daher oft mit einer Umstellung auf eine netzgebundene Wärmeversorgung einher. Diese Art der Wärmeverteilung, oft bezeichnet als Fernwärme- oder Nahwärmenetz, ermöglicht die Einbindung einer Vielzahl von Wärmequellen. Dies kann Wärme aus Solarthermie, Biomasse und verschiedenen Umwelt-Wärmequellen sein, aber auch Abwärme aus industriellen Prozessen und ähnlichen Quellen. Über Großwärmepumpen lassen sich beispielsweise Abwasserströme von Kläranlagen oder aus der Kanalisation, oberflächennahe Geothermie, Oberflächengewässer sowie Aquifere (grundwasserführende Gesteinsschicht) als Wärmequellen nutzen. Neben der Umstellung der Wärmeerzeugung und -verteilung muss auch der Wärmebedarf der Gebäude gesenkt sowie die Energieeffizienz von Prozessen gesteigert werden. Dazu sind beispielsweise Programme zur Gebäudesanierung von Privathaushalten oder Maßnahmen zum Energiemanagement in Unternehmen wichtig.

Orientierungshilfe auf dem Weg zur Wärmewende

Gebäudeuntersuchung Piktogramm

Es gibt also eine Vielzahl an Möglichkeiten für nachhaltige Energieträger, deren Einbindung in ein sinnvolles System komplex ist und einen nicht unerheblichen Koordinationsaufwand bedeutet. Hier ist der kommunale Wärmeplan das richtige Werkzeug für ein strategisches, effizientes und koordiniertes Vorgehen. Er dient als Entscheidungsgrundlage für Investitionen und Infrastrukturprojekte und gibt Gebäudeeigentümern Orientierung, welche Wärmeversorgungsoptionen in ihrem Quartier zukünftig relevant sein werden. Damit wird die Energiewende mit den Kommunen vorangebracht.


Schritt für Schritt zur kommunalen Wärmeplanung

Gesetzlich gefordert wird ein im Rahmen der Wärmeplanung erstellter umfassender Maßnahmenplan zur nachhaltigen Wärmeversorgung. Im 1. Schritt wird eine umfangreiche Analyse der Ist-Situation in der Kommune vorgenommen, um den aktuellen Wärmebedarf und -verbrauch sowie die daraus resultierenden Treibhausgas-Emissionen zu ermitteln. Dabei wird Kartenmaterial zusammengetragen und z.B. über eine Geoinformations-Software (kurz GIS) mit weiteren Daten angereichert und sinnvoll visuell ausgewertet.

Darauf aufbauend werden im 2. Schritt weitere Daten zu Potenzialen der Energieeinsparung für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme ermittelt. Ebenso werden die lokal verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme erhoben und unter anderem in kartografischer Form mit den Daten der Bestandsanalyse zusammengeführt.

Anschließend wird ein Szenario zur Deckung des zukünftigen Energiebedarfs mit erneuerbaren Energien erstellt. Dabei werden Eignungsgebiete für Wärmenetze und Einzelversorgung ermittelt und Zwischenziele der künftigen Versorgungsstruktur aufgezeigt.

Die Wärmewendestrategie formuliert abschließend einen Transformationspfad zur Umsetzung des Wärmeplans. Dies beinhaltet ausgearbeitete Maßnahmen, Umsetzungsprioritäten und einen Zeitplan für die nächsten Jahre. Eine Fortschreibung des kommunalen Wärmeplans in regelmäßigen Abständen sichert die optimale Umsetzung dieses Transformationsprozesses.

Ablauf der kommunalen Wärmeplanung

Strukturierter Ablauf der kommunalen Wärmeplanung

  • Bestandsanalyse
  • Potenzialanalyse
  • Aufstellung des kommunalen Zielszenarios
  • Strategische Ausarbeitung der Wärmewende

Schlüsselakteure Kommune

Um die Wende im Wärmesektor erfolgreich voranzubringen, kommt der Kommune eine wichtige Schlüsselrolle zu. Sie tritt als Initiatorin, Koordinatorin und Unterstützerin auf und setzt wichtige Rahmenbedingungen. Auch die Vorbildfunktion der Kommune spielt eine wichtige Rolle. Für eine erfolgreiche Transformation ist eine klare gesetzliche Regelung erforderlich. Ebenso müssen viele Gespräche mit Unternehmen und Bürgern geführt werden und viele Akteure an einen Tisch gebracht werden. Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung sind hier wichtige kommunale Aufgaben.

Vorteile der kommunalen Wärmeplanung

  • Macht unabhängig von fossilen Energieimporten
  • Reduziert Treibhausgasemissionen für effektiven Klimaschutz
  • Hilft nachhaltig dabei, den Wärmebedarf von Haushalten sowie Gewerbe und Industrie klimaneutral zu gestalten
  • Verbessert die regionale Wertschöpfung, schafft Arbeitsplätze und generiert Steuereinnahmen
  • Ermöglicht längerfristig planbare Wärmekosten durch brennstofffreie Energieerzeugung

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