Zwischen Münster und Fukushima: Eine Kooperation zum Thema Energiewende

2011 stand Japan vor dem Scherbenhaufen seiner Energiepolitik. Die Dreifach-Katastrophe in Fukushima stellte Vieles in Frage, was zuvor als selbstverständlich galt. Eine Konsequenz war die Abkehr von nuklearer Energiegewinnung und die Umstellung auf erneuerbare Energien. Besonders die betroffene Region Fukushima setzte sich ehrgeizige Ziele: Bis 2040 soll alle Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden.

Unterstützung aus Deutschland

Auf der Suche nach Unterstützung für die Umgestaltung der Energieversorgung kooperiert die Präfektur Fukushima seit einigen Jahren mit dem Land NRW, das durch die Abkehr von fossiler Energie, insbesondere Braunkohle, vor ähnlichen Herausforderungen steht. In einer gemeinsamen Absichtserklärung wurde 2014 festgehalten, dass der wechselseitige Austausch von Ideen intensiviert werden soll. Auch ein Unternehmen aus Münster wurde als Partner ausgewählt und leistet seither einen Beitrag zur Verbesserung des Energiemanagements in Japan. Marcel Stüer von der Bode Planungsgesellschaft für Energieeffizienz drückt es so aus: “Mit unseren japanischen Partnern tun wir alles dafür, das Bewusstsein für den Verbrauch von Energie in der Bevölkerung zu stärken.”

Die Planungsgesellschaft Bode als Partner für den japanischen Markt

Seit den vergangenen drei Jahren Mitarbeiter von Bode Planungsgesellschaft u.a. an der Energiemesse REIF in Koriyama, Japan, mehrmals teilgenommen haben, kommt es regelmäßig zum Austausch mit japanischen Partnern. Besonders eng ist die Zusammenarbeit mit dem Technologie-Unternehmen Aizu Computer Science Laboratories, Inc. aus Aizuwakamatsu. In einem Forschungsprojekt wird beispielsweise die Verwendung von KI und Machine Learning sowie Smart-Plugs zum Messen verschiedener Verbraucher und Umgebungsbedingungen getestet und daraus Verbesserungsmöglichkeiten abgeleitet, um das Produkt auch auf dem europäischen Markt zu platzieren.

Großen Interesse an bilateralen Beziehungen

Die Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen aus Japan und Bode aus Münster fand so großen Anklang, dass der Geschäftsführer von Aizu Laboratory Inc. unter anderem an einem Treffen mit deutsch-japanischen Industrievertretern im Rahmen des Japan-Besuchs von Kanzlerin Angela Merkel bei Ministerpräsident Abe teilnehmen durfte. Auch auf der Energiewirtschaftsmesse e-World in Essen stießen die Anwendungen auf großes Interesse. Auch mit der Universität von Fukushima ist Bode derzeit im regen Austausch über die Machbarkeit von Wärmepumpen auf dem japanischen Markt. Über dieses Thema wurde sich intensiv auf einem Workshop bei Bode mit der Delegation aus Japan ausgetauscht.